Dispositio

Dispositio (Gliederung)

Nach der Findung der Argumente (Inventio) folgt die Phase der Dispoitio, der Gliederung der Rede. Eine gute Rede hat einen klaren Aufbau mit einer Struktur, der das Publikum folgen kann. Niemand hört einer Rede aufmerksam zu, wenn die Argumente und Informationen über die ganze Rede in einer Form verteilt sind, dass man während des Zuhörens ständig nach den Verknüpfungen der Argumente suchen muss.

Eine Rede zu gliedern ist eigentlich nicht besonders schwer und ist vom Aufbau her bei jedem Redetypus grundlegend ähnlich. Man beginnt ganz klassisch mit einer Einleitung . Diese sollte nicht zu lang sein und die Zuhörerschaft darüber informieren, worüber man sprechen wird und dabei einen Spannungsbogen erzeugen. Die Einleitung ist das, was man als Klappentext eines Buches bezeichnen könnte, der den potentiellen Leser über den Inhalt informiert, aber noch nicht alles verrät.

Nach der Einleitung beginnt die Phase der Argumentation. Das Publikum erwartet einen roten Faden in der Rede, sonst kann es ihr nicht folgen. Beachtet werden muss auf jeden Fall der logische Aufbau. Es darf nicht passieren, dass zum Beispiel ein Argument vorgetragen wird, dessen Grundlage erst später erklärt wird. Eine gute Rede hat Parallelen zu einer guten Geschichte, bei der die Handlungsstränge folgerichtig aufeinander aufbauen.

In diesem Hauptteil der Rede geht es nur um die Botschaft. Es wird auf die Hauptaussage hingearbeitet, welche an dieser Stelle mit passenden Beispielen, Erfahrungen, Erlebnissen, Vergleichen oder was auch immer untermauert werden soll. Dies können bei einer Trauerrede positive persönliche Erinnerungen mit dem Verstorbenen sein, Vergleiche mit früheren Situationen bei einer Überzeugungsrede oder das Vortragen ähnlicher Fälle bei einer Gerichtsrede.

Genauso wichtig wie eine gute Argumentationsführung ist der Schluss einer Rede. Hat das Publikum in der Regel den ersten Satz vergessen, bleibt der letzte Satz, bzw. Eindruck, länger in Erinnerung. Hier sollen keine neuen Ideen eingebracht werden, lediglich eine kurze Zusammenfassung der Kernaussage. Damit die Zuhörerschaft einen positiven Eindruck beibehält, braucht eine gute Rede einen positiven Schluss und einen „Call to Action“, einen Aufruf zum Handeln.

Siehe auch: schlechte Redner am Beispiel Mario Mantese