Elocutio

Elocutio (Sprachgestaltung, Wortwahl, Pausen, etc.)

Hier beginnt die eigentliche Ausformulierung der Rede. Stehen die Kernaussagen und der Aufbau fest, muss man sich überlegen, wie man alles in die richtigen Worte hüllen kann. Erneut spielt dabei der Gedanke an den Adressaten die wichtigste Rolle. Die Zuhörer sind selten an einer reinen Aneinanderreihung von Fakten interessiert. Um die passende Wortwahl zu finden, muss man die Zusammensetzung des Publikums kennen und sein Ziel klar vor Augen haben.

Bei einer Überzeugungsrede ist es nicht verkehrt, auch mal drastische Worte zu finden. Hier benötigt man eine klare Linie. Ist man dagegen eher auf Kompromisse aus, wäre ein diplomatischer Tonfall dagegen besser geeignet. Spricht man vor einem Fachkongress, sind blumige Ausschweifungen meist nicht sonderlich erwünscht, Laien dagegen kann man mit bunten Metaphern auch von komplexen Sachverhalten überzeugen, die sie in reiner Fachsprache nicht verstehen würden.

Konkrete Tipps für eine Rede

Obwohl bei jeder Rede andere Vorbedingungen herrschen und man natürlich nicht für jeden Redetypus eine feste Vorgabe machen kann, gibt es ein paar Tipps, die sich auf jeden Vortrag anwenden lassen. So sollte bei keiner Rede auf lange und verschachtelte Sätze zurückgegriffen werden. Idealerweise verwendet man klare und eindeutige Sätze. Auch sollte man es tunlichst vermeiden, mehrere Gedankengänge oder Argumente in einen einzigen Satz zu verpacken.

Um seine Rede interessant und abwechslungsreich zu gestalten, sollte man sich beim Ornatus, dem Redeschmuck, sowie der Tropen bedienen. Auch wenn die Verwendung von Pausen als rhetorisches Mittel erst während des eigentlichen Vortrags zur Geltung kommt, sollten schon in der Phase der Erstellung Punkte markiert werden, an denen eine mehr oder minder lange Pause vorkommen soll.

Pausen während einer Rede

Pausen dienen nicht nur dem Redner dazu, kurz Luft zu holen. Auch das Publikum ist erfreut, wenn es ein paar Sekunden Zeit hat, das Gehörte kurz zu verarbeiten. Neben der entspannenden Wirkung, können Pausen auch hervorragend genutzt werden, Spannung aufzubauen. Insbesondere bei der Verwendung negativer rhetorischer Fragen, also Fragen, bei denen man eine negative Antwort bereits erwartet, ist dieses Mittel sehr effektiv. Außerdem kann man Pausen zur deutlicheren Gliederung seiner Argumente einsetzen und, rein pragmatisch, um selbst kurz Zeit zum Nachdenken zu haben.